Wie immer am Anfang des Berichts kurz der Hinweis, dass alle Vorträge, Quelltexte, usw. - soweit
vorhanden bzw. mir bekannt - auf der Vortrags-Übersichts-Seite
verlinkt sind.
Das vierte C++ User-Treffen in Aachen stand an: diesmal stellte wieder Inform die Räume zur Verfügung. Nach dem Erfolg der ersten drei Treffen gingen wir den Abend ganz entspannt und freudig an. Es gab auch keinen Grund zu Sorge - trotz des schlechten Wetters und der abgelegenen Pascalstr. fanden immerhin 31 interessierte C++ Programmierer den Weg zum C++ User-Treffen.
Foto 01: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Wie schon im Mai ist Inform wieder so nett gewesen, uns mit Getränken & Speisen zu versorgen - für das leibliche Wohl war also gut gesorgt. Noch einmal "Danke" von hier aus.
Foto 02: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Der Abend began mit einer kurzen Begrüßung von Frank Birbacher für Inform.
Danach stand erstmal Arbeit an - vor dem Vergnügen kommt halt immer die Arbeit. Im Vorfeld und auf den letzten Treffen hatten mich viele Teilnehmer angesprochen, daß der 3-monatige Rhythmus doch sehr selten ist. So hatte ich die Frage vorbereitet, wie häufig wir uns in Zukunft treffen wollen. Neben allen 3 Monaten standen alle 2 Monate und monatliche Treffen zur Abstimmung. Nach einer kurzen Diskussion stimmten wir ab, und fast alle Teilnehmer voteten für einen 2-monatigen Rhythmus. Wir treffen uns ab jetzt also alle 2 Monate - immer am 2-ten Donnerstag im ungeraden Monat. Zusätzlich hatten wir das Glück, dass sich die Firma National Instruments (NI) auch bereit erklärte uns mit Räumen zu unterstützen. Neben Inform und Schlumberger werden wir uns jetzt also auch abwechselnd bei NI treffen. Das nächste Treffen am 8.1.2015 wird auch direkt bei NI (und damit auch in der Pascalstr.) stattfinden.
Foto 03: Detlef Wilkening bei der Begrüßung und der Abstimmung für die Zukunft
Nach der Arbeit kam nun das Vergnügen. Nach den Erfahrungen beim letzten Treffen wußte ich, dass Lightning-Vorträge schnell länger als die eigentlich geplanten 5-10 Minuten werden können. Daher hatte ich im Vorfeld die Umfänge abgeklärt, und darum die Anzahl diesmal auf zwei beschränkt.
Wolfgang Keller startete das abendliche Vergnügen mit einem Vortrag über die Arduino Plattform und die Programmierung derselben in C/C++. Der Focus der Vortrags lag am Anfang aber erstmal darauf, den Arduino überhaupt vorzustellen und sie von den typischen Entwickler-Plattformen wie Server, Desktops oder Smartphones abzugrenzen. So hat z.B. der Arduino Uno R3 nur 32 KByte Flash-Memory, 2 KByte SRAM, 1 KByte EEPROM und taktet mit 16 MHz.
Foto 04: Wolfgang Keller mit "Die Arduino Plattform"
Damit ist der Arduino sicher keine Plattform für große und abgedrehte Programmierung. Aber Wolfgang versuchte auch von Anfang an klar zu machen, daß hier Programmierung kein Selbstzweck ist, sondern benötigt wird um das Gesamtsystem zum Laufen zu bringen. Im Vordergrund steht der Spaß am Selber-Machen, an der Interaktion von Software und Hardware, und den vielfältigen Projekten die man damit umsetzen kann. Als Beispiele stellte er neben "intelligenter Kleidung", LED-Cubes oder Quadrokoptern seine eigenen Projekte vor - z.B. einen Rundenzähler für die Autobahn der Kinder oder eine leistungsfähige Funk-Wetterstation.
Foto 05: Wolfgang Keller mit "Die Arduino Plattform"
Neben der theoretischen Vorstellung der Arduino Plattform hatte Wolfgang auch konkrete Hardware mitgebracht, um uns die Arduino Plattform in vielen Spielarten zu zeigen. Ein typisches Prototyping findet z.B. meist auf einem Steckbrett statt - siehe Foto:
Foto 06: Ein Arduino auf dem Steckbrett
Erweitern läßt sich der Arduino z.B. durch steckbare Shields - auch hier hatte er mehrere Beispiele mitgebracht - siehe Foto:
Foto 07: Ein Arduino auf Reisen - unterwegs bei den Teilnehmern
Besonders beeindruckend waren die kleinen Bauformen von Arduino-Abarten wie z.B. dem Lilypad - siehe Foto:
Foto 08: Auch der Lilypad war unterwegs und erregte viel Interesse
Außerdem zeigte Wolfgang den typischen Aufbau eines Arduino Programms und z.B. die Quelltexte seiner Funk-Wetterstation. Viele Programme sind relativ klein und einfach - müssen dies auch sein - u.a. bedingt durch die zur Verfügung stehende Speicher-Größen. Aber im Normall-Fall ist die Programmierung auch simpel, da sich auch komplexere Hardware-Teile fast immer durch fertige Bibliotheken umkompliziert ansprechen lassen.
Der gesamte Vortrag findet sich hier als Powerpoint-Präsentaion wieder.
Der zweite Lightning-Vortrag war dann vor mir. Ich hatte ihn absichtlich etwas geheimnisvoll mit "Weihnachtliche Urlaubsvorbereitungen in C++" angekündigt, damit niemand wußte was er enthielt. Und ich startete auch weiterhin etwas geheimnisvoll indem ich erstmal kurz auf die Vorteile von Programmieren im täglichen Leben einging und danach unsere Probleme mit Weihnachten und Urlaub darstellte. Und dann versprach ich, diese Probleme zu lösen - also was man z.B. zu Weihnachten verschenken kann, womit man die Kinder zufriedenstellt, und vieles mehr.
Foto 09: Detlef Wilkening mit "Weihnachtliche Urlaubsvorbereitungen in C++"
Die Lösung war natürlich C++ bzw. genau genommen "C++ Bücher". C++ Bücher sind ein Retter in der Not, in fast jeder Lebenslage. Mit C++ Büchern ist man gerüstet für fast jede Lebenslage, und weiß z.B. auch was man zu Weihnachten verschenken kann und womit man Kinder zufriedenstellt...
An dieser Stelle zweifelten doch einige Teilnehmer den Wahrheitsgehalt meiner Worte an. Gesprächsstoff mit der Frau (bzw. dem Mann) oder sinnvolle Weihnachtsgeschenke wurden ja als Argumente für C++ Bücher noch akzeptiert - aber Kinder mit C++ Büchern zufriedenstellen...
Zum Glück hatte ich mit diesem Einwand gerechnet und mich vorbereitet. Meine Kinder hatten mit den Kindern von Wolfgang einen Film für mich gedreht, der überzeugend zeigte wieviel Interesse Kinder und Jugendliche an C++ Büchern haben, und dass sie sie lieber lesen als Comics, oder lieber als Wii spielen...
Alle Teilnehmer hatten jedenfalls viel Spaß an meiner Argumentation und meinem Film...
Foto 10: Viel Spaß für die Anwesenden mit "Weihnachtliche Urlaubsvorbereitungen in C++"
Nachdem dann also klar war, dass C++ Bücher quasi "die Welt retten", wollte natürlich jeder ein paar Empfehlungen für gute und sinnvolle C++ Bücher von mir haben. Das war auch der Sinn meines Vortrags - und so hatte ich 114 Empfehlungen auf meinen Folien vorbereitet, und als Anschauungs-Material über 50 Bücher dabei:
Foto 11: Detlef Wilkening mit "Weihnachtliche Urlaubsvorbereitungen in C++"
Da 114 Buch-Empfehlungen den Rahmen eines Lightning-Vortrages sprengten, konnte ich dann nur ein paar wenige vorstellen - alle Weiteren wurden für die Pausen oder die Diskussion hinterher gelassen. Dank meiner mitgebrachten Bücher war dort manche konkrete Diskussion und Empfehlung drin, und manch einer nutze die Gelegenheit dann direkt um seine Weihnachtsgeschenke zu finden - siehe Bilder ganz unten. Alle meine Buch-Empfehlungen werde ich demnächst auf einer eigenen Seite auflisten, und dann von hier verlinken.
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Update - ich habe eine erste Version der C++ Bücherliste nun hier veröffentlicht.
Nach einer kurzen Pause startete dann der Hauptvortrag über das Parser-Framework "Boost.Spirit" von Georg Hellack. Zuerst beantwortete Georg die Frage, warum noch ein weiteres Parser-Framework, und wodurch sich Spirit gegenüber Alternativen wie Lex/Yacc, Antlr oder einfachen String-Operationen auszeichnet.
Foto 12: Georg Hellack mit "Das Parser-Framework Boost.Spirit"
Danach stellte er Schritt für Schritt Spirit vor. Den Aufbau von Regeln, von Grammatiken, die Parser, semantische Aktionen, Symbol-Tabellen, uvm. Zwischendurch streute er immer Beispiele aus seinen eigenen Projekten ein, die zeigten welche Probleme die einzelnen Features von Spirit in der Praxis lösen. Außerdem stellte er am Schluß auch einige typische Probleme und Fallen von Spirit vor. Schon während des Vortrags hatte es immer wieder Diskussionen und Anmerkungen aus dem Publikum gegeben, und auch nach dem Ende des Vortrags konnte Georg noch so manche Frage klären. Sein Vortrag steht hier zum Download als PDF zur Verfügung.
Wie schon die Treffen zuvor endete der Abend nicht direkt mit dem letzten Vortrag. Viele Teilnehmer machten sich noch über die Reste des Buffets her, und es wurde noch viel über den Abend, die Arduino-Plattform und C++ diskutiert, aber auch in den C++ Büchern geschmöckert.
Foto 13: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Foto 14: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Foto 15: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Foto 16: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Foto 17: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Foto 18: C++ User-Treffen Aachen 13.11.2014
Stück für Stück löste sich das Treffen dann doch auf. Zum Schluß blieb nur der feste Kern, der noch mithalf aufzuräumen. Und dann war der Abend leider vorbei.
Den nächsten Termin, weitere Berichte und andere Informationen zu den C++ User-Treffen in Aachen finden sich auf meiner "C++ User-Treffen in Aachen" Seite.